Sonntag, Dezember 29, 2013

Magische Zwiebelsuppe

Little Q. liest ja, wie das eine oder andere Mal schon erwähnt, begeistert „Harry Potter“. Aktuell ist er bei 65% des sechsten Bandes. Und nachdem alles grossartig ist, was Harry und Konsorten so treiben (und er zu Weihnachten neben einem Originalleuchtzauberstab auch noch einen Schokofrosch incl. Sammelkarte bekam* und so alles noch eine Runde realer wurde), liegt mir Little Q. nun seit Tagen (bzw. genau seit dem Tag, wo Mrs. Weasley für Harry eine offensichtlich unglaublich leckere Zwiebelsuppe gekocht hat) in den Ohren, dass ich ihm unbedingt Zwiebelsuppe kochen soll.
Es ist ja nun so, dass ich Zwiebelsuppe sehr gern mag. Allerdings kenne ich auch meinen Sohn und seine Essgewohnheiten und ich glaube nicht an literarische Wunderheilung und jemand, der aus der Bolognese mit Liebe auf Millimetermass gewürfelte Zwiebelpixel auffällig unauffällig rauspokelt, der wird sicher keinen ganzen Teller Zwiebelsuppe verdrücken.
Aber sei‘s drum, zur Not essen wir Grossen halt den Topf leer, dachte ich mir, kochte für den kleinen Bruder eine Portion Nudelsuppe (mit Notfallportion für den grossen Bruder) und schnippelte nach von dem Herrn Buddenbohm getesteten Rezept drei Gemüsezwiebeln klein, immer begleitet von einem begeistert um mich herumspringenden Kind.
Als ich die Zwiebeln dann so andünstete, kam der erste skeptische Kommentar: „Hmmm, das sind ja….. ganz schön viele Zwiebeln. Was kommt da sonst noch rein?“ Die Antwort „Suppe“ war wohl nicht ganz das, was er erhofft hatte, aber „Wenn Harry das mag, mag ich das auch.“
Währenddessen kam der Hübsche auch mal schnuppern und machte zielgerichtet den Nachbartopf auf, in dem die für morgen vorbereitete „Wir kommen nach dem Skifahren heim und seit dem Skischuhabziehen freue ich mich auf diese Suppe“ mit Kartoffeln, Bauernschübling, Karrotten, Lauch und Bohnen vor sich hinschmurgelte.
Nun denn, langer Rede, kurzer Sinn: Little Q. hat tapfer eine Miniportion Zwiebelsuppe gegessen, mir dann zugute gehalten, dass ich als Muggel wohl irgendwelche magischen Zutaten, die das ganze lecker und weniger nach Zwiebeln schmecken lassen würden, nicht zur Verfügung hätte und sich seine Portion Nudelsuppe geholt. Der Mann meinte, dass auch wenn die Skifahrsuppe erst morgen richtig gut wäre, sie auch heute allemal besser als diese blöde Zwiebelsuppe wäre und das kleine Kind holte sich schnell noch einen Schokoanhänger vom Baum.
Nun denn, ich mag Zwiebelsuppe ja, ganz besonders mit gegrilltem Käsebrot und so habe ich meine Portion und die des Hübschen mittags aufgegessen. Abends gab es für die Herrschaften Pfannkuchen, für mich zwei Teller Zwiebelsuppe und ich werde morgen beim Skifahren wohl mit ordentlich Dampf fahren….. Aber jetzt ist sie alle und morgen gibt’s dann die Bohnensuppe.

*Little L. bekam übrigens „Bertie Botts’Bohnen“. Und als ich noch so dachte: „Hmm, das sind ja ganz normale Jelly-Beans in einer Harry-Potter-Lizenzverpackung und natürlich schmecken die nicht wirklich nach Kotze und Ohrschmalz“, da verzog Little L., der eine mit „Seife“-Geschmack probiert hatte, schon das Gesicht und ja, mich hats regelrecht gewürgt bei einer Kotze-Bohne. Nur mal so als Warnung.

5 Kommentare:

Irene hat gesagt…

jaja, die magischen Zutaten fehlen *g*.
Ich bin meiner Mutter nur monatelang in den Ohren gelegen, dass sie mich lieber hätten Georgina (deutsch ausgesprochen natürlich) hätten nennen sollen.
Viel Spass beim Skifahren!

Anonym hat gesagt…

Hallo Frau Brüllen,

wo gibt es denn die famos klingenden Bertie Botts’Bohnen?

Viele Grüße von Frau VauHa

Frau Brüllen hat gesagt…

@Frau VauHa: Die gabs bei Amazon, finde sie jetzt aber grad nicht mehr.

Anonym hat gesagt…

Liebe Frau Brüllen,

Du hast nach dem falschen Rezept gekocht, ganz sicher ;-) - vielleicht wäre dieses Kochbuch was für Euch: http://www.amazon.de/product-reviews/1440503257/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1

Liebe Grüße und guten Rutsch,
Bianka

Eva hat gesagt…

Hallo,
ich finde es ja sehr nett, dass Sie als Familie Brüllen das ganze auch nochmal so erleben, wie wir vor ca. 12 Jahren (hab zurückgerechnet). Damals gab´s auch Weihnachten mit Harry Potter und ich durfte dann, nachdem die Kinder im Bett waren und natürlich alle Tütchen aufgerissen waren, Hoghwarts aufbauen (hat mir aber großen Spaß gemacht). Und auch Bertie Botts Bohnen sind spitze. Ich glaube, die tollen Harry Potter Bücher haben es echt geschafft, zur "Literatur" zu werden, die absolut dazugehört! Übrigens bietet sich dann auch mal eine Reise nach Edinburgh und Glasgow an, z. B. sieht die Universität von Glasgow fast so aus, wie man sich Hoghwarts vorstellt und in Edinburgh versteht man manche Dinge besser, die J.K. Rowling beschreibt, weil die Stadt so schräg ist (z. B. die Winkelgasse)....
Auf jeden Fall finde ich es schön, dass man als Familie so eine Phase mit viel Fantasie durchlebt, das gehört irgendwie bei uns dazu, auch wenn unser großes Kind (fast 20) jetzt schon ausgezogen ist und unser kleines jetzt fast 17 ist.
Herzliche Grüße,
Eva