Freitag, Mai 05, 2017

WMDEDGT 05/17

Es ist wieder einmal soweit: Tagebuchbloggen im Mai!
Mittlerweile wissen ja alle, wie es läuft, oder? Wir schreiben heute alle auf, was wir den ganzen Tag so machen und abends verlinken wir uns hier und zack: man kann bei den anderen schauen, was da so los war. (Und: WMDEDGT? heisst: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" und hat vor über vier Jahren seinen Anfang genommen in einer Tagbuchblog-Woche und seit April 2013 gibt es das jeden Monat am 5.


Mein Tag beginnt sehr früh, weil ich gestern abend so müde war, dass ich ohne noch mit dem Hübschen die übliche Gutenachtfolge "The Blacklist" anzuschauen schon um 11 ins Bett gegangen bin. Dementsprechend dachte mein Kopf/Körper um 4:47h:"Genug geschlafen, rise and shine!" Ich blieb noch ein bisschen liegen, aber irgendwann... ist das ja auch langweilig.
Und so sass ich dann schon um 6 Uhr morgens ausgehfertig bei leckerem Kaffee im mucksmäuschenstillen Esszimmer und beginne meinen Homeoffice-Tag. Gegen 7 kruscIhelt es oben herum, ich werde von einem bettwarmen Little L. bekuschelt.
Gegen halb acht packe ich das Laptop zur Seite und wir frühstücken alle vier zusammen.
Danach mache ich mich auf den Weg, schnell den Wocheneinkauf zu erledigen (morgens um 8 kriege ich das hin, dass ich in einer Stunde fertig bin, incl hin und zurück fahren, verzollen und einräumen.)
Als ich zurück komme, ist es strahlender Sonnenschein und ich öffne erstmal alle Fenster.
Über das, was ich genau arbeite, kann ich Ihnen natürlich nix sagen, das ist ja alles högscht geheim, es hat aber damit zu tun, dass ich aktuell (mental und auch irgendwann wieder physisch) viel zwischen Westirland und Süditalien hin und her pendle. Die praktische Herausforderung heute ist jedoch, ein Dokument, das ich erstellt habe, und das ich für ein heute fälliges Change-Assessment brauche, in eine Form zu kriegen, dass ich es GMP- und "compliant to internal procedures" ablegen und das Assessment schliessen kann. Das bedeutet, dass ich es ausdrucken, mit blauem Kuli unterschreiben, jede Seite mit Datum, Visum und der Change-Request-Nummer versehen muss (auch mit blauem Kuli), dann wieder einscannen, den Scan mit der Change-Requestnummer und dem Dokumentnamen benennen und im System an der richtigen Stelle anhängen. Die unterschriebene Hardcopy wird dann in einem in einem validierten Archivsystem erfassten Ordner abgeheftet, der irgendwann, wenn er den voll ist. im feuersicheren Archiv 6 Stockwerke unter der Erde für vermutlich alle Zeiten (mindestens 30 Jahre) aufbewahrt werden wird. Auf die Ordnernummer wird übrigens auch im elektronischen Change-System verwiesen. (ich erkäre das mal so exemplarisch im Detail, damit Sie sich nicht mehr wundern , warum ich daheim auch Wert auf Ordnung lege :-)).
Kompliziert wurde das Ganze nur dadurch, dass wir zu Hause ja papierlos leben und deshalb weder Drucker noch Scanner haben. Da ist es dann doch praktisch, dass wir ganz nah an einem unserer Firmenstandorte wohnen und so bin ich bewaffnet mit meinem blauen Kugelschreiber durchs Dorf gewandert, habe drucken lassen, unterschrieben, gescannt, alles mit heimgenommen. Als Zuckerl habe ich dann noch schnell den Hübschen abgeholt und wir haben gemeinsam in der niegelnagelneuen Cafeteria im niegelnagelneuen Empfangsgebäude einen Kaffee getrunken. Nachdem ich mich erst ein bisschen angestellt habe wie der erste Mensch beim Öffnen der architektonisch sicher sehr wertvollen Tür mit keinem Drücker und nix. (Ich nehme an, es geht noch zwei Wochen, dann kommt da ein architektonisch nicht ganz so wertvolles Schild mit der Aufschritt "Tür öffnen mit Badgeleser links" hin). Danach kleiner Spaziergang durch die Sonne zurück, alles ablegen, im System schliessen, den nächsten Leuten, die das weiterbearbeiten müssen, Bescheid sagen und zack, schon ist es viertel vor 12: Zeit, mittagessen zu machen.
Heute gibt es Tortellini mit Käsesosse und Brezenknusperli überbacken, das mögen wir alle sehr gern und ein bunter Rohkostteller sorgt für Vitamine dazu. (Note to myself: nächstes Mal nicht ganz so voll machen oder ein Blecht drunterstellen, dann muss man den Ofen auch nicht putzen).


Um halb eins sind beide Kinder zu Hause (man kann für dieselbe Strecke sehr unterschiedlich lang brauchen. Aber Little L. hat heute eine Katze getroffen und das ... kostet halt Zeit :-)).


Ich schiebe das Laptop beiseite, die Kinder decken den Tisch und wir essen gemeinsam. Sie erzählen mir von ihrem Schultag und den Plänen für den Nachmittag (jeder möchte mit einem Freund abmachen). Zum Nachtisch gibt es Joghurt und für mich einen Kaffee, danach räumen wir den Tisch ab, ich sprühe den Backofen mit Reinigerschaum ein.


Während der einwirkt, setze ich mich wieder ans Laptop und beantworte ein paar Mails, die Kinder telefonieren sich mit ihren Freunden zusammen und bauen eine gestern abend eingestürzte Kugelbahn wieder auf. Mein Chefchef ruft an und ist ganz verwundert, dass er mich erreicht unter der Arbeitsfestnetznummer erreicht, wo ich doch heute zu Hause arbeite. Ich Fuchs habe natürlich auf mein Handy umgeleitet und ausserdem könnte ich sonst auch mit meinem VoIP-Telefon am Laptop telefonieren. Er möchte ein kurzes Update zum Projekt, an dem ich ja den ganzen Morgen gearbeitet habe, deswegen ist das nicht schwer. Er möchte ein paar Zahlen "Just ballpark figures", und ist dann überrascht, dass ich scale-down-Faktor und Ausbeuten und Lieferdaten und Taktzeiten ohne Nachschauen auswendig weiss. Auf mein "I have been working on these numbers so much, you could probably wake me up at 3 am, and I still could recite the process flow" meint er, und das finde ich eigentlich die einzig richtige Antwort darauf: "That sounds almost scary and a little sad."


Ich wische den Backofenschlotz grob raus und schalte das automatische Reinigungsprogramm ein (da giesst man in die Steamer-Öffnung Wasser, das wird dann für 15 Minuten da drin verdampft und rumgewirbelt, dann kann man den letzten Rest rauswischen, fertig). Nach 3 Minuten macht es "FUMP!----Piiiiiiiiiiieeeeeep" und es hat die Sicherung rausgehauen. Das ist mir mittelunheimlich weil ..... also .... der Backofen ist (neben dem Kühlschrank) das letzen Küchen- und sonstige Elektrogerät, das noch von den Vorbesitzern eingebaut wurde und dementsprechend schon 15 Jahre alt. Ich bin mir also recht sicher, dass er nicht mehr ewig leben wird. Aktuell habe ich aber grad keine Nerven, einen neuen zu suchen. Zum anderen habe ich einen Heidenrespekt vor allem mit Strom (jajajajaja, ich weiss, Physikleistungskurs und so, aber trotzdem!) und wenn dann noch Wasser im Spiel ist: yay. Ich schalte also alle Sicherungen aus, wische das Wasser aus dem Ofen, drücke die Sicherungen wieder rein ..... nix. Phew. Ich schalte den Ofen wieder ein: nix. Er heist, ich traue mich das Reinigungsprogramm mit frischen Wasser zu starten: nix. Hm. Nun ja, umso besser.


Little L. hört beim Warten auf seinen Freund eine der aus der Schulbibliothek ausgeliehenen CDs, Little Q. setzt sich zum Lesen in die Sonne. Ich beäuge vom Ess-/Schreibtisch aus skeptisch den Backofen, aber es FUMPT nicht mehr.

Ich bereite noch eine Präsentation für Montag vor (anderes Produkt, anderes Thema, manchmal gar nicht so leicht, da umzuschalten), die Freunde der Kinder treffen ein sie verschwinden aber direkt Richtung Skater- bzw. Spielplatz. Morgen soll das Wetter wieder nur so mittel sein, da bin ich froh, wenn sie die Traumsonne heute noch geniessen.


Um drei beschliesse ich, dass das Arbeiten für heute erstmal reicht, schlüpfe in die Sportklamotten und renne meine Dreiviertelstunde auf dem Crosstrainer (jajajaja, es ist schönes Wetter, aber ich muss beim Rennen lessen, sonst denke ich bei jedme Schritt drüber nach, wie anstrengend das ist und wie blöd ich laufen finde und wie überhaupt keine Spass das macht, und da kann man sich ja vorstellen, wie weit man kommt. Und laufen mit Buch draussen ist schwierig. Und für den Fall dass Sie jetzt sofort Hörbücher vorschlagen: ich hasse Hörbücher. Und Podcasts. Das ist mir alles viel zu langsam. Ich habe immerhin das Fenster weit geöffnet bei meiner Variante von Rennen). Nach dem Rennen eine schnelle Dusche und ich weiss wieder, warum ich das mache: so wenig mir der eigentliche Akt des Laufens Spass macht: das Gefühl danach ist halt schon legendär.


Die Kinder treffen alle der Reihe nach ein und wir essen draussen in der Sonne einen Quarkstriezel, das ist auch so ein Freitagsritual. Der Hübsche kommt gerade noch rechtzeitig heim, um zwei Stück abzubekommen.


Danach bringt Little L. seinem kranken Freund noch die Sachen aus der Schule von heute (Mittags war da niemand da oder alle am Schlafen), begleitet den Nachmittagsfreund nach Hause und dann spielen die Kinder noch eine halbe Stunde Lego Dimensions, während der Hübsche und ich im Baumarkt einen neuen Sonnenschrim für unseren Balkon kaufen. Gar nicht so einfach, wenn man kein Vermögen ausgeben möchte und auch keinen voll hässlichen oder windigen aufstellen möchte. Aber wir schaffen es :-).


Ich bereite den Pizzateig für das nächste Freitagsritual vor, telefoniere noch mal kurz mit einem Kollegen, der noch ein paar Infos für eine Telefonkonferenz mit Mexiko braucht (da bin ich dann froh um meine Geschäftskontakte, die sich dank Irland/Italien nur maximal um eine Stunde Zeitdifferenz unterscheiden), schnipple alle Zutaten und bereite einen Salat vor. Little Q. liest noch ein bisschen in der Sonne, dann ist es auch schon Zeit für sein erstes Unihockeytraining in der neuen Altersstufe. Ich muss mich kurz nach ihm auf den Weg machen, um 19:00h ist nämlich Elternabend der Pfadfinder und als Elternvertreter der Wölfli-Stufe muss ich da natürlich hin.


Dementsprechend wird es heute alles ein bisschen länger gehen bei uns, wir werden erst Pizzaessen können, wenn Q. und ich beide kurz nach acht zurück sind.... dann Kinder duschen und ins Bett stecken und das übliche Abendprogramm.... ich schätze mal, es wird ungefähr zehn sein, bis der Hübsche und ich durchatmen und auf der Couch mit "The Blacklist" (ich habe keine Lust, morgen wieder um 5 wach zu sein) und einem Glas Rotwein das Wochenenden einläuten. Phew. (Nicht explizit erwähnt, aber natürlich trotzdem erledigt: die zwei Waschmaschinenladungen, die gewaschen, getrocknet, aufgehängt und zusammengelegt wurden und die zwei, drei Spülmaschinenladungen.....)












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