Mittwoch, August 31, 2016

Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeks

Gestern habe ich zum ersten Mal live erlebt, wie das Gehör im Laufe des Alters (oder durch exzessive Konzertbesuche mit lauter Stromgitarrenmusik oder was weiss ich) auf den hohen Frequenzen schlechter wird. (Keine Sorge, nicht meins :-))
Ich hatte mein monatliches „Face-to-Face“-Meeting* mit meinem Chef und wir sassen in einer Quiet Booth. Während ich gerade Streberpunkte sammelte, weil ich meine Punkte gemäss der von ihm vor Monaten mal verschickten generischen Agenda strukturiert hatte, ertönte auf einmal ein sehr dissonantes hohes Pfeifen. Vergleichbar mit dem Ton dieser grauenvollen Geräuschdinger, die angeblich Katzen verjagen sollen, was die Katzen aber nicht wissen, und die bei Leuten mit U50-Gehör für fiese Schmerzen sorgen. Nur lauter. Viel lauter. Ich glaube, es war irgendein Telefon-Computer-Irgendwas-Rückkopplungsgeräusch, auf jeden Fall sehr, sehr unangenehm. Ich habe also mitten in meinem „Was ich den letzten Monat gemacht habe“-Monolog gestockt, mit zusammengekniffenen Augen „Eeeeks, was ist denn das?“ gesagt, und bin davon ausgegangen, dass wir jetzt schnell gemeinsam auf die Suche nach der Quelle des grauenvollen Geräusches gehen würden.
Abe Pustekuchen, der Chef hat offensichtlich NIX davon gehört und weil der Chef Chef ist, habe ich also mit innerlichem Augen- (und Ohren-)zucken weitergemacht , während sich meine Zehennägel krümmten und die Nackenhaare aufstellten. Als der Chef dann nach einer Stunde sein Laptop zuklappte, war das Geräusch, zack, einfach weg. Das nächste Mal weiss ich das also und kann das dann schnell selber machen.
(Es ist natürlich auch eine Option, dass dieses Horrorgeräusch nur in meinem Kopf war. Oder meinem Ohr. Wer weiss das schon… Aber wenn auch dagegen Chefcomputerzuklappen hilft, ist es ja auch gut.)

*Seitdem Q. und seine Kollegen in den ersten Wochen Englischunterricht in der 4. Klasse aus welchen Gründen auch immer davon überzeugt waren, dass „Face“ auf deutsch „P.enis“ heisst, muss ich innerlich und äusserlich immer noch haltlos kichern, wenn ich die Einladung zu einem Face-to-face-meeting bekomme.

Dienstag, August 30, 2016

Binichbillichdranjekommen

Ich habe gerade 144 Beutel Katzenfutter oder auch mehr als 12 Kilo Fleischgedöns in Pampe bei Amazon bestellt..
Das ist nicht nur deswegen grossartig, weil ich bei Amazon für das teure Nierenfutter viel weniger (knapp die Hälfte) bezahle als für die Beutel einzeln beim Tierarzt (keine Sorge, wir sind brave Kunden bei der Dorftierärztin, ich gehe davon aus, dass sie ob unseres Fremdkaufes beim Futter nicht pleite geht) und das Zeug auch ins Haus geliefert bekomme anstatt es durchs Dorf bergauf schleppen zu müssen. Es gibt eben drei Sorten (Huhn, Thunfisch und Rind) von diesem Nierenzeugs und die Katze besteht auf Abwechslung (ich dachte ja eine Zeitlang, die solle sich nicht so anstellen und es ist noch keiner vor dem vollen Napf verhungert, aber die Tierärztin hat mich eines besseren belehrt und das mit dem nicht verhungern gilt wohl nur für Menschen(kinder), nicht für alte Katzendamen). Also: alle drei Worten und weil ich ja weiss, wie man richtig spart, habe ich die Spargrosspackungen aller drei Sorten bestellt (und weil man Versandkosten pro Bestellung und nicht pro Artikel bezahlt).
Dabei musste ich übrigens immer wieder an meine Lieblingsfolge der "SWR3-Schnäppchenjagd" denken, die mit dem "Rindermulch, nur das beste vom Rind", und beim Raussuchen (sehr schönes Archivsystem, SWR3) kam ich mir dann beim Blick aufs Sendedatum (April 2004) richtig alt vor.

Das ist eine grossartige Überleitung zum eigentlichen Grund, warum mich Katzenfutterhamsterkauf glücklich macht: unsere Katze Dax ist Mitte August 17 Jahre geworden. Seit Oktober 1999 teilt sie mit dem Hübschen und mir das Leben. Sie ist mit uns von München nach Basel und aufs Land umgezogen, sie hat sich mit uns aufs Leben mit erst einem und dann zwei Kindern eingestellt. Und jetzt ist sie alt. Sehr alt. Sie hat abgenommen (irgendwann mal haben wir vom Tierarzt die Aufgabe gekriegt, sie von über 5 kg auf 4.5 kg abzuspecken. Das war nicht leicht. Damals. Jetzt hat sie dank Nierenfutter wieder zugenommen und wiegt dünne 3.5 kg), sie schläft viel und das Treppensteigen fällt ihr schwer.  Dieses Jahr hat uns die Tierärztin erstmals einen Alterscheck empfohlen und dabei wurde festgestellt, dass eben die Nierenwerte schlechter werden. Seitdem bekommt Dax dieses Spezialfutter, dass sie gsd frisst, und jeden Tag ein Medikament, das sie gsd nimmt. Die Werte sind nicht schlechter geworden, sie hat eben auch 250g zugenommen.
Gestern, als wir die vorletzte Schachtel Futter anbrachen und dementsprechend merkten, dass wir dringend nachbestellen müssen, schauten der Hübsche und ich uns an und gaben beide zu, dass uns beide bei der letzten/ersten Grossbestellung der Gedanke durchzuckte, ob unsere alte Dame noch lang genug leben würde, um diese 144 Beutel Futter zu verdrücken. Und weil sie das tut und alles soweit gut aussieht, habe ich mit Freuden heute wieder 12 kg hochkalorischen Fleischmatsch bestellt.



En Guete, Dax!

Montag, August 29, 2016

Abzugeben: Fahrradanhänger Chariot Corsaire XL VERKAUFT

Der Anhänger ist verkauft. :-)

Schweren Herzens trennen wir uns von unserem Fahrradanhänger, die Kinder sind mittlerweile beide zu gross, zu schwer und zu sehr mit ihren eigenen Rädern unterwegs, als dass wir den Anhänger realistischerweise noch nutzen würden.






Falls sich jemand meiner Leserschaft also für diesen Chariot Corsaire XL interessiert, hier die Daten:

Baujahr 2009
Neupreis ca. 900€

Wir haben ihn ziemlich zeitgleich mit Little L. angeschafft, d.h. erst beide Kinder drin transportiert, dann irgendwann nur noch Little L. und Gepäck und im letzten Jahr gar nichts mehr.

Der Anhänger kann für ein oder zwei Kinde genutzt werden, die Gurte sind dementsprechend anpassbar, Anleitung ist praktischerweise innen aufgedruckt.


Wir haben zu dem Anhänger noch eine Babyschale dazu gekauft, die wir mit ins Paket legen würden . In Benutzung sieht sie so aus: (Kinder nicht im Lieferumfang enthalten, die brauchen wir noch, ausserdem sind sie eh nicht mehr so klein und niedlich)
Mission To Jupiter

Der Anhänger ist gefedert (Blattfederung), man kann je nach Gewicht der Kinder die Federung auf beiden Seiten separat einstellen.


Der Anhänger hat ein ausgeklügeltes System aus Regen- und nur Dreck- und Mückenschutz, so dass man wetterunabhängig ist.


Ausserdem im Paket ist das "Stroller Kit", das sind zwei kleinere Räder, die man, wenn der Anhänger nicht am Rad angehängt ist, montieren kann und somit einen sehr komfortablen, riesigen Kinderwagen/Jogger hat (mit Handgelenksschlaufe, wenn man denn wirklich mal richtig superschnell rennt).



Hinter der Sitzbank hat man noch einiges an Stauraum, der durch die „Heckklappe“ zugänglich ist, auch wenn Kinder drin sitzen.

Wir haben zwei Kupplungen, die an das Fahrrad montiert werden können (je nach handwerklichem Geschick und Selbstvertrauen im Fahrradladen oder halt selber), so dass nicht immer nur einer das Zugpferd spielen muss.



(Übrigens: auch mit zwei nicht mehr ganz winzigen Kindern drin muss man kein Ironman/-woman sein, um damit vom Fleck zu kommen, wir haben keine Ebikes und sind trotzdem lange hügelige Strecken so gefahren. In Zahlen bedeutet das: der leere Anhänger wiegt 13kg, man darf maximal 45 kg Kinder oder Gepäck dazu laden).

Wir würden den Anhänger für 490 CHF oder 450 € in gute Hände abgeben, allerdings nur gegen Selbstabholung (wir wohnen im S-Bahn-Bereich von Basel), dafür gäbe es dann aber auch einen Kaffee dazu :-).

Bei Interesse melden Sie sich doch entweder in den Kommentaren oder aber unter fraubruellen@gmail.com.

Sonntag, August 28, 2016

In vollen Zügen

haben wir heute den Hochsommer verabschiedet (naja, morgen sollen es immer noch 27 Grad werden, das ist immer noch knapp über meiner Wohlfühltemperatur) und den letzte Woche wegen "Unsisschlecht" ausgefallenen Besuch bei meienr Schwester am Bodensee nachgeholt.

Wir haben uns im Freibad von Kreuzlingen getroffen und wie schon sein grosser Bruder seinerzeit ist Little L. heute dort zum ersten Mal vom Dreier gesprungen. Es ist so schaurig schön, den Jungs bei ihren "ersten Malen" zuzuschauen bzw. auf dem Weg dorthin zu begleiten. Mir ist es ja ehrlich gesagt Jacke wie Hose, ob sich mein Sohn jetzt mit 6,7,8,9,10 Jahren oder auch gar nicht vom Einser, Dreier, Fünfer oder Beckenrand springen traut. Ich hoffe, wir leben ihnen vor, dass es egal ist, wieviele andere sich das trauen oder nicht, dass niemand das Recht hat, sie deswegen zu ärgern, dass es keine Schande ist, nach dem Runtergucken auch mal die Leiter wieder runterzuklettern, dass es aber auch ein sehr cooles Gefühl sein kann, sich zu überwinden und halt doch zu springen.

Little Q. hat, glaube ich, ungefähr zwei Jahre lang Anlauf genommen und war irgendwann selber frustriert von sich selber, weil er eben wollte, sich aber dann im letzten Moment nicht traute. Sein cooler Plan zum sich selber austricksen war: als er meine Schwester für eine Woche im Sommer besucht hat, hat er ihr nicht gesagt, dass er das noch nie gemacht hat, ist dann einfach mit ihr hoch und zack, gesprungen, als hätte er nie was anderes gemacht.

Little L. war letztes Jahr schon einmal auf dem Dreier im Rheinschwimmbad im Nachbardorf, das je nach Wasserstand deutlich höher als drei Meter ist, ausserdem springt man nicht in helltürkises Schwimmbadwasser, sondern in dunkles, kaltes, fliessendes Rheinwasser, dementsprechend ist er auch immer wieder die Leiter runtergekommen.

Heute ist er dann erst einmal auf den Turm rauf und dann wieder runter geklettert. Beim nächsten Anlauf ist er mit Little Q. rauf und bis zum Rand des Bretts vorgetrippelt. Dann ganz schnell wieder zurück, hat Q. vorspringen lassen, dann hat er fest Anlauf genommen, ist nach vorne gerannt, hat im letzten Moment wieder gestoppt und drei andere Kinder vorgelassen, bis er gaaaaaanz vorsichtig an die Brettkante schlich, tief in die Knie ging und den entscheidenden Hopser nach unten wagte. Und dann wieder rauf und wieder runter, rauf und runter.

Fazit war: "Es war nicht schlimm, nur ein bisschen ein arg langer Flug."

Stolz wie Bolle nahm er dann das bei meiner Schwester mittlerweile angekommene "Seepferdchen-Held"-Handtuch-Cape in Empfang (das er natürlich auch sonst bekommen hätte) und legte es den ganzen Abend nicht mehr ab :-)




Samstag, August 27, 2016

Serialization

Während das Internet ja aktuell vor lauter Nachhaltigkeit! Minimalisierung! Jute statt Plastik! mal wieder kurz vor dem Implodieren steht, tue ich mal wieder was für mein Image als Kommerzjüngerin und Umweltsünderin.

Sie kennen das alle, oder? Es hat draussen 39 Grad, die Kinder wollen Wasserschlacht machen und wenn Sie nicht vorher eine Bastelstunde eingelegt haben und selber wiederverwendbare Wasserbomben gebastelt haben, dann sind Sie die nächsten Stunden damit beschäftigt, mit immer klammeren Fingern winzige Ballone über Wasserhähne zu zuppeln und sich beim Zuknoten im Akkord blutige Blasen an den Fingern zu holen, während die Kinderbande "Schneller, mehr, Mami, das muss schneller gehen!!!!" gröhlt.
Ich schleiche ehrlich gesagt schon den ganzen Sommer um die diversen "Drölfzigtausend Wasserballons mit einem Dreh am Wasserhahn auffüllen"-Befüllhilfen (Affiliatelink) herum. Was mich aber bisher abgehalten hat, war die Vorstellung, nach Benutzung dieser Strohhalmspinne eben drölfzigtausend Miniballons mit Gummiring da wieder draufzufummeln.

Nun denn, letztens gab es dann bei Daydeal.ch, eine Schnäppchenseite, die meine Kollegen akribisch verfolgen, ein Angebot für diese Befülldingse und meine Kollegen waren ganz begeistert und wussten (ja, wir sind ein sehr seriöser Haufen!), dass das sozusagen Einwegbefüllhilfen sind und man überhaupt nicht fummeln muss, sondern direkt wieder neu befüllen kann. Und weil ich auf den Rat der Experten höre, habe ich ein solches Paket mit Material für 2400 Wasserballons in lustigen Farben bestellt. (ich Anfänger, in dem Deal hätte man maximal 4 Päckchen bestellen können, das wären ja fast 10000 Ballons gewesen, da habe ich mich nicht getraut).

Heute war es dann soweit und wir haben das endlich mal mit den Kindern ausprobiert (und dokumentiert):




Der Profi befüllt unter Wasser, dann werden die Ballons noch grösser.











(Natürlich werden die Fitzel danach eingesammelt, ich tu ja nur so, als ob ich eine Umweltsau wäre.)

Sehr, sehr grossartig! Durch die Farbsortierung kann man wunderbar verschiedene Teams ausstatten und ich habe beschlossen, den Sack mit den weissen und roten Ballons noch aufzuheben, es heiratet bestimmt mal wieder jemand und grad für eine Sommerhochzeit stelle ich mir das sehr schön vor, wo man doch heutzutage nach der Kirche nicht mehr mit Reis werfen darf. Ballons steigen lassen kann ja jeder (omg waren die Kinder da noch klein und wir jung)



Freitag, August 26, 2016

Die Braut, die Limoflasche und der Hulk

Wenn Sie heute in einem  kleinen südbadischen Städtchen in einem Supermarktparkhaus eine blonde Frau auf dem Rücksitz eines Audis laut fluchen, vor Wut brüllen und mit der Faust auf den Vordersitz hauen sahen, dann lassen Sie sich drei Sachen gesagt sein:

1. Es gab dafür einen guten Grund.

2. Eigentlich war die Braut schuld, die mich durch ihre blosse Anwesenheit mitsamt ihrer ganzen Hochzeitsgesellschaft in ebendiesem Parkhaus sehr irritierte, das unbrautige Auftreten (selber Autofahren, selber mit dem Riesenkleid zum Parkscheinautomat stöckeln und Schein ziehen, überhaupt in einem Supermarktparkhaus sein!) tat ein Übriges. Und so ist es eigentlich überhaupt kein Wunder, dass ich beim Rausangeln der Taschen mit dem Leergut aus dem Kofferraum ein bisschen komisch hinlangte (ich musste ja der Braut hinterherglotzen und überlegen, ob Glückwünsche vor der Trauung nun angebracht wären oder nicht) und so nur durch einen wilden Schlenker das Joghurtglas daran hindern konnte, vor der Braut zu zerschellen. Und es ist auch eine logische Folge, dass durch diesen Schlenker eine Traubenschorleflasche stattdessen auf den Parkausboden knallte. Und weil ich ja unglaublich geistesgegenwärtig und gelenkig bin, konnte ich den Sturz mit einem hochgestreckten rechten Fuss weich aufnehmen, weil, wie mir die Brautmutter mitteilte: "Scherben zwar Glück bringen, Glasscherben aber nicht". Und es wäre auch jedem anderen bei diesem Manöver passiert, dass man mit dem linken Daumen in einer Ausgleichsbewegung auf den Knopf auf dem Autoschlüssel drückt, der alle Scheiben runterfahren lässt. Auch die, auf der mit einem Saugnapf ein Kindersonnenschutz befestigt ist. Und alle lassen sich danach wieder rauffahren, nur die mit dem Sonnenschutz, der mittlerweile in der Türverkleidung verkrumpelt ist, nicht mehr. Und bestimmt hätten Sie auch erstmal mit ein bisschen Gewalt versucht, den Sonnenschutz rauszureissenpfriemeln, bis der halt reisst und immerhin rauskommt, den Saugnapfnupsi aber drin lässt und die Scheibe immer noch nicht nochfahren lässt. Dann kommt das Fluchen und Brüllen und Hauen und irgendwann kann man dann die Scheibe zitzerlweise doch so weit rauflassen, dass man mit Gewalt den Saugnapf rausrupfen kann und man muss doch nicht ein Kind im Auto lassen, dass aufpasst, dass kein Dieb alles klaut, und danach muss man auch nicht in die Autowerkstatt statt ins Freibad.

3. Es ist sehr mutig, beim Hören dieser Geschichte ie Augenbrauen hochzuziehen, Lektüre der Bedienungsanleitung vorzuschlagen, wo angeblich drinsteht, dass es einen weiteren Knopf gibt, der alle Scheiben wieder hochfährt, ohne den Widerstand zu messen, das wäre dann ja wohl easy gegangen ohne zu fluchen. Könnte nämlich sein, dass jemand diesen Knopf zufällig ausprobiert, wenn Sie den Kopf grade aus dem Autofenster strecken.

Donnerstag, August 25, 2016

Die hohe Schule der Diplomatie

Gestern, beim Einschlafkuscheln mit Little L., wir kamen über „Wie waren die ersten beiden Wochen in der zweiten Klasse denn so?“ drauf, als mir Little L. erklärte, dass er der Zweitbeste in der Klasse sei (das Ranking ist übrigens auch bei Q. in der Klasse anscheinend unter den Kindern bekannt, obwohl die Noten natürlich nicht öffentlich gemacht werden. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass das irgendeinen Druck auf die Kinder aufbaut, aber vielleicht bin ich mit meinen beiden Jungs, die beide am oberen Ende dieses Rankings hängen, vielleicht die falsche, um das zu beurteilen).
Ich: „Aha, und wer ist der Beste?“
L: „Das ist die L., schon immer.“
Ich: „Worin ist sie denn dann besser?“
L: „Eigentlich in allem. Obwohl: im Seilspringen nicht, da sind A. und A. die besten, die schaffen sogar 100 Sprünge.“
Ich: „Okay, das ist echt viel. Wieviel schaffst Du denn?“
L: „So einen. Oder manchmal auch fünf.“
Ich: „Sollen wir das mal üben? Ich denke, das ist zu einem Teil sicher Übungssache.“
L: „Naja, ich denke mal, es ist so: es gibt Kinder, die können das gut und die mögen das. Dann üben die das und dann werden sie immer besser. Und dann gibt es Kinder, denen macht es keinen Spass, die üben dann auch nicht und dann wird halt auch nicht besser. So ein Fall wäre ich zum Beispiel.“
Ich: „Meinste nicht, dass es Dir vielleicht besser gefallen würde, wenn Du es besser könntest?“
L: „Weisst Du, Mami, mein Problem damit ist, dass ich Seilspringen echt Zeitverschwendung finde. Das geht jetzt nicht gegen Seilspringen an sich oder Leute, die gerne Seilspringen, das ist einfach nur meine Meinung. Und deswegen habe ich auch keine Lust, das zu üben.“

Nun denn, wenn es jetzt um Bruchrechnen gegangen wäre, hätte ich das vielleicht nicht als letztes Wort stehen lassen, aber so? Für meine Kinder bräuchte es Debattierclubs in der Schule  :-), nicht Seilspringen

NACHTRAG: Nachdem sich die ersten Kommentare schon für den Spamfolder qualifiziert haben, sage ich es mal so: Sie können aus dem Post gerne rauslesen, dass ich eine Tigermom bin, die ihre Kinder gegen deren Willen und unter Missachtung ihrer Wünsche und Grenzen zu Höchstleistungen prügelt. Oder Sie schaffen sich ein eigenes Leben an. (Ich zum Beispiel bin nicht immer diplomatisch)

Mittwoch, August 24, 2016

Geschnipsel

Alle sind wieder fit.

Das Abteilungsrheinschwimmen habe ich trotzdem verpasst, weil ich am Montag, als abgemacht wurde, wegen Mirisschlecht nicht da war und mein Wickelfisch mit Bikini drin eben zu Hause lag anstatt im Büro.
Dafür habe ich mit einer Kollegin das neu eingeführte ReCircle-System bei uns in der Kantine getestet und bin jetzt im Besitz einer sozusagen Ökopfandtupperdose (mit FLow-artigen Sinnsprüchen in drölfzig Schriftarten auf dem Schüsselboden). Der Salat am Rheinufer war aber sehr lecker. (Und Sie wissen ja: Ökobeichtstuhl und so. Ach: das war ja gestern noch eine sehr lustige Begebenheit: mitten in dem Kurs musste ich auf einmal meinen Computer zur Verfügung stellen, weil mein zufällig erzeugtes normalverteiltes Datenset einen Outlier aufwies und da ja alle was von lernen können. Und während ich ehrlich gesagt aus Gründen högscht nervös war, dass der Vortragende im Beamermodus auf einmal vom vorzuführenden Statistikprogram auf den geöffneten Browser kommen würde und schon vorsichtshalber mal rot wurde, war es wieder so weit: der Achtsamkeitsbot meldete sich. Mit allem, was er automatisch von sich gibt (Wassertrinken, Augentraining, Pause, Bewegung inclusive der schlauen Hintergrundinfo dazu) und was ich in dem kindischen Versuch, ihn zur Verzweiflung zu bringen, eingegeben habe ("Kippenpause!", "Mehr Kaffee", "Essenfassen!", "Heute schon einen Schnaps getrunken?" und so was). In Farbe und bunt. Und mit aufpoppenden Message-Feldern. Es zeigte sich, dass ich die einzige in der Gruppe war, die den Aufruf in der Mittarbeiterzeitung? Auf der google-Plus-Seite? irgendwo auf jeden Fall, zum Installieren dieser Bombenapp ernstgenommen hatte und jetzt dieses Geschwätz an der Backe hatte. Alle dachten, mir wäre das jetzt so peinlich, dass ich rot anlaufen würde, dabei habe ich nur gebetet, dass er sich beim Schliessen der aufdringlichen Achtsamkeitsnachrichten nicht verklickt und auf dem Internet-Explorer landet....)

Auf diversen Wegen diverse Pokemöner gefangen (morgen ist es dann hoffentlich endlich soweit und ich bin Level 22, das wird ja jetzt schon ein bisschen arg zäh....), die Kinder haben mit der Nanny das Traumwetter (für Sommerfans, nech) ausgenutzt und waren mit den Rädern im Dorfschwimmbad. Beide waren danach recht platt, Q. hatte immerhin noch Unihockeytraining, der ist jetzt richtig durch. L. hat einen Heidenrespekt vor der Kotzeritis inclusive Rückfall, so dass er am liebsten gar nichts mehr essen möchte ("Nicht, dass ich es nicht vertrage"), ausser bei Eis, das geht scheints.

Sonst so: die Kinder schauen Pokemon auf Netflix, sobald die erste Staffel aber vorbei ist, werden aber die alten Star Trek-Folgen geschaut, da durfte Q. gestern abend schon ein bisschen reinschauen, sie freuen sich sehr.
Der Hübsche und ich haben gestern mit "Broadchurch" angefangen, ich glaube, mir gefällt das sehr, ausser dass das tote Kind 11 Jahre ist und sein Lieblingsstofftier ein Affe, das ist ... mittel. Nun denn.

Morgen sollen es hier 36 Grad werden, perfekt, um wieder mal das Radl auszupacken und damit zur Arbeit zu fahren :-). (Wobei: hin wird grossartig. Zurück, flussaufwärts mit Gegenwind am knallheissen NAchmittag durch die Felder, das ist ein bisschen fies.)

So, das wars für heute, ich muss schnell runtersausen und noch schnell eine Folge "Gilmore Girls" schauen, bevor der Hübsche heimkommt, sonst werde ich da nie fertig...



Dienstag, August 23, 2016

Klickediklick

Ich bin ja kein Profi in zwischen den Zeilen lesen oder Gesichtsausdrücke interpretieren oder Befindlichkeiten, politische Opportunitäten oder zwischenmenschliche Stimmungen zu erfühlen. Andererseits bin ich auch selber nicht direkt schwierig zu interpretieren, mein Gesicht ist ein offenes Buch. (wobei: erstaunlicherweise schaffe ich es anscheinend doch wenigstens manchmal cool und seriös zu wirken, obwohl ich innerlich laut kreischend im Kreis laufe. So wurde mir nach dem höllischen halben Jahr, in dem ich mit einer 80% Stelle meinen sterbenskranken Chef vertreten habe, meinen Job gemacht und meine Kollegen eingearbeitet habe, ungefragt attestiert, dass ich den Betrieb bedacht und unglaublich ruhig durch diese stürmische Zeit gesteuert hätte. Hat sich nicht so angefühlt...).
Anyway: wenn ich Leute besser kenne, dann klappt das auch mit dem zwischen den Zeilen lesen und Körpersprache interpretieren, vielleicht weil meine unbedarfte Offenheit dazu führt, dass viele Leute mir auch mehr erzählen, als sie eigentlich wollen (es gibt da allerdings ein, zwei Kandidaten, an denen ich mir meine Zähne ausbeisse) und so weiss ich irgendwann dann schon, welche Themen triggern. Sehr schön war das bei einem ehemaligen Kollegen zu sehen, der mir in der allmorgendlichen Besprechung immer gegenüber sass und für den der Ausdruck "mahlende Unterkiefer" erfunden wurde. Wenn das losging, war es höchste Zeit, das Harmoniehörnchen rauszulassen und zu schlichten oder aber diese Energie zu nutzen.

Wie auch immer. Heute hatte ich den ganzen Tag über eine Schulung und mein persönliches Ziel war, mich nicht provozieren zu lassen, am besten keine Meinung zu haben, nicht zu widersprechen und mir meine Gefühle nicht anmerken zu lassen.
Das hat, wie soll ich sagen, mittelgut geklappt. Ich dachte recht lang, ich hätte mich wirklich unter Kontrolle, bis mir mein Sitznachbar die Hand auf meine Hand mit dem Kugelschreiber legte und meinte: "Du, relax mal. Du klingst wie ein Geigerzähler." Schade, das Klicken half sehr gut gegen mein innerliches "aberaberaber." Und so kam es, dass ich beim drölfzigsten sexistischen Witz nicht mehr nur geatmet, noch schneller geklickt und die Augen gerollt habe, sondern ... ach. Nun ja.

Montag, August 22, 2016

Alternativprogramm

Während ich heute den Tag mit Little L. daheim verbringe (er ist wieder fit und hat sehnsüchtig auf den Hausaufgabenbringdienst gewartet, mein Magen grummelt sehr und mein Kreislauf spielt verrückt, keine Ahnung, ob Virus- oder Schwindelnachwirkung) und echt einfach gar nix passiert  (was heute genau das Richtige ist), dürfen Sie mal auf Flickr (ja, das ist noch nicht ganz tot) mal schauen, welche Bilder der Hübsche aus unseren San Diego-Trips bisher hochgeladen hat. (Die Reise 1997 war noch weit vor unserer fotografischen Digitalisierung und auch aus dem Jahr 2004 hat es nur ein Bild geschafft.)

Ich glaube, das hier ist mein Favorit:

Still Trying To Figure It Out


Sonntag, August 21, 2016

Pustekuchen

Wie man vielleicht aus dem Blogpost gestern entnehmen konnte, habe ich im Moment vor allem das Bedürfnis nach mal wieder gut und ausreichend schlafen. Deswegen hatten wir geplant, relativ vernünftig ins Bett zu gehen und bis acht zu schlafen und dann mein Schwesterlein in ihrer neuen Wohnung in Konstanz zu besuchen und uns dann auf der Insel Mainau die Partynachwirkungen aus dem Kopf pusten zu lassen.
Tja. Die Nacht wurde erstmal von einem aggressiven Wecker um  Mitternacht unterbrochen, dann kam um halb zwei Little L. angetappt und meinte "Mami, ich fühle mich so, als ob ich spucken müsste. JETZT!"
Nun denn, was soll ich sagen, Magen-Darm gehört zu den ätzendsten Elternleveln. Neben meiner eigenen Kotzpanik und dem allgemeinen Ekel war der bisherige Endgegner die Kombination aus oberes Stockbett, Rauhputz und sich in der Seite geirrt.... Und mit dem im Hinterkopf ist ein Kind, das es schafft, die Spuckerei anzukündigen und jedes einzelne Mal entweder ins Klo oder die Spuckschüssel zu treffen, ja schon fast ein Jackpot. Eine erholsame Nacht sieht aber natürlich anders aus, als alle halbe Stunde hochzuschiessen und dem spontan auf der Ersatzmatratze im Elternzimmer einquartierten Kind den Rücken zu reiben, es zu trösten und die Schüssel zu leeren.
Den Ausflug haben wir dann natürlich abgesagt, ebenso der Putzfrau für morgen (hoffentlich gibt die Agentur das weiter, die Kommunikation ist da eher so mittel) und der Nanny, wer weiss, wer morgen noch alles kotzt... Little L. ist vom Turnen und der Schule morgen abgemeldet und ich werde morgen die Vorteile eines globalen Jobs gegenüber einem lokalen Produktionsjobs nutzen: für eine Telefonkonferenz mit Irland und Brasilien ist es echt egal, ob ich in einer quiet booth im Elfenbeinturm sitze oder am Küchentisch neben einem blassen Kind, das mit Spuckschüssel Pokemon schaut.
Heute morgen war L. dann sehr hungrig und zittrig, aber es war dann doch noch zu früh für Bananenmatsch und Wasser, also zurück auf Null ....
Den dringend nötigen Wohnungsputz habe ich dann heute mal wieder selber erledigt (und habe damit meine Aussage revalidiert, dass das Nötige und ein bisschen mehr locker in zwei Stunden zu erledigen ist, egal, was diverse "Putzprofis" behaupten) und wäre jetzt sozusagen bereit für den Übergriff der Kotzerei auf den Rest der Familie. Oder auch nicht, das wäre ja sozusagen Doppeljackpot: MagenDarm, der tatsächlich auf ein Familienmitglied beschränkt bleibt....in dem blieb jetzt  immerhin Nudelsuppe und Früchtetee schon mal drin.

Samstag, August 20, 2016

Der Lack ist ab

Das ist der Standardspruch meines Kollegen beim altersbedingten Zipperleinvergleich.
Die Feier gestern (und heute) war sehr, sehr grossartig (diese Kinder wären in der Lage, eine Pizzeria ganz allein zu managen!), aber auch sehr lang. Bzw. die Nacht war sehr kurz, das Zelt mittlerweile zu klein für 7 Kinder, zu heiss, wenn alle drin sind, zu feucht, wenn man draussen schläft, Sie können sich das vorstellen.
Um ca halb eins haben der Hübsche und ich beschlossen, dass es für uns nun wirklich Schlafenszeit ist und die Kinder ja alle Pfadfinder sind und die Zeit bis zum Sonnenaufgang schon überleben werden, ob schlafend oder wach.
Gegen 5 kamen die ersten WC-Besucher ins Haus und als ich dann um sieben Uhr mal vorsichtig nach unten schlich, sass schon eine leicht übernächtigt aussehende Mannschaft in Decken gehüllt auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Ein ausgiebiges Frühstück (die Pancakes waren wie immer der Hammer, ich habe Trocken- und Flüssigkomponenten separat vorbereitet und nur noch gemixt, die Hefewaffeln aus dem roten Backbuch (Affiliate-Link)ebenfalls. Note to myself: doppeltes Pancake-Rezept und einfache Waffelmenge reicht für 7 Kinder und 2 Erwachsene) weckte die Lebensgeister so, dass unser Wohnzimmer noch für anderthalb Stunden in einen Haustierzoo  verwandelt wurde, bis wir alle leicht übermüdet (Little L. lief noch im Pyjama) daheim ablieferten.
Es war ein grossarties Fest, aber nächstes Jahr brauchen wir entweder ein zweites Zelt oder aber die Kinder schlafen auf dem Dachboden.
Ich weiss jetzt nicht, ob es Zufall war oder die Übernächtigung dazu beitrug, auf jeden Fall hat mich heute der Lagerungsschwindel wieder erwischt. Sofortiges Epley-Manöver regelte das ganze relativ undramatisch, aber den Rest des Tages fühlte ich mich bekanntermassen wackelig, zittrig und edgy, was Kreislauf und allgemeins Wohlbefinden angeht. Es ist okay, wenn man weiss, woher es kommt, und dass es wieder weggeht, aber toll ist anders.
Ich bin ziemlich stolz auf uns, dass wir vier uns mittlerweile so gut kennen, dass wir auch an so Tagen, wo alle übermüdet und matschig sind, es schaffen, so miteinander umzugehen, dass es eben keinen grossen Krach gibt, sondern jeder so viel Rücksicht auf den anderen nehmen kann, dass man gemeinsam müde ist, nicht gegeneinander.
Ein gemütlicher Grillnachmittag (im Regen) bei Freunden half da vielleicht auch.

Freitag, August 19, 2016

Partytime!

Das wird heute eine der entspanntesten Kindergeburtstagsfeiern, die wir hier je hatten.
Es ist Mittag, um 18:00 kommen die Gäste und ich habe noch nichts vorbereitet :-).
Q. hat sich gewünscht "ganz entspannt mit Freunden chillen, mit übernachten, so wie letztes Jahr." Und so werden wir gleich gemeinsam entscheiden, ob der Boden nach drei Tagen Gewitter trocken genug für das Zelt im Garten ist. Wenn ja, bauen wir das auf und schleppen Matratzen rein. Wenn nein, schleppen wir die Matratzen auf den ausgebauten Dachboden.
In jedem Fall kaufen wir noch eine Finnenkerze für die Feuerschale, über der wir dan Marschmelonen grillen werden. Pizza vom Pizzastahl gibt es auf alle Fälle, mir wurde aber angekündigt, ich brauche nur Teig und Sugo und Schnipselei machen, vielleicht noch ausrollen, aber den Rest würden die Freunde übernehmen.
Je nach Wetter brauchen wir noch Fackeln für die Fackelwanderung oder ein oder zwei Filme auf Netflix ausgewählt für einen Wohnzimmerkinoabend.
Zum Frühstück gibt es morgen dann Pias Pancakes und Hefewaffeln (Früchte und Sossen habe ich besorgt), tja, das war es dann auch schon! Nix Mottoparty, nix Schnitzeljagd, nix Motivtorte. (ich bin gar nicht sooooo traurig drüber, im März gibt es ja wieder all das).

Donnerstag, August 18, 2016

Nachlese

In Sachen Geburtstagsfotos, nämlich den wunderschönen, die der Hübsche da am frühen Morgen (halb sieben, beste Zeit für Kerzen und Kuchen) gemacht hat:


Diese Riesenstreichholzschachtel hat Little L. für Q. in "Textiles Werken" gemacht. Mit viel Liebe und Kleber.

Oma-Post lesen

Mit 11 reichen die bisherigen Geburtstagszugtiere nicht mehr, es gibt halt Teelichter.

Oh ja, es war sehr früh.

Dieses Bild liegt mir ob des Besenincidents am Tag vorher besonders am Herzen...
Und immerhin noch ein Bild mit dem Hübschen
Für die Schule wurde Q. dann schon von seinen Freunden erwartet, die im spontan ein Ständchen sangen (der Hübsche und ich liefen mit, um die Cupcakes zu transportieren und wurden dann auf dem Rückweg von Q.s Klassenlehrer dabei erwischt, wie wir trotz Handyverbot auf dem Schulhof gerade die dortige Pokemonarena einnahmen.. Wir haben das total souverän gelöst :-))



Mittwoch, August 17, 2016

Use what you have #streamteam

Kinderhirne sind ja unglaublich und saugen alles auf wie Schwämme. Also: die unserer Kinder auf jeden Fall. Und wenn die Jungs dann für welches Thema auch immer brennen, dann tun sie das mit so heller Flamme, dass es ansteckend ist, auf jeden Fall für mich. Und so habe ich in Q.s frühen Jahren alles über Feuerwehr und Polizei gewusst, erstaunlich viel über landwirtschaftliche Maschinen und solche für den Strassenbau. Irgendwann kam dann die Piratenzeit, dann Star Wars (Ich war immer eher ein Star-Trek-Mädchen, aber ich kann immer noch alle (ALLE!) Padawane rauf und runter), dann kam Harry Potter (ich habe seinerzeit ja nach dem fünften Band aufgehört zu lesen, weil mich Kinder-/Jugendbücher einfach nicht reissen, auch wenn ich weiss, dass Sie alle finden, dass die Bücher immer dunkler würden und der letzte Band überhaupt nix für Kinder sei. Bei mir fällt das alles unter Kinder-/Jugendbücher und über Altersvorgaben bei Büchern könnte ich einen extra Eintrag schreiben. Egal: dank Q.s Begeisterung habe ich mir den Rest auch noch durchgelesen und sachkundig mit ihm diskutiert), dann kam wieder (Little L.! und Q. auch wieder) Star Wars, ich kenne mich jetzt auch mir Super Mario aus.

Was mich dann mit sehr grosser Freude erfüllt hat, ist die Tatsache, dass Netflix angekündigt hat, ab Ende des Jahres ALLES Star Trek, was es gibt, ins Programm zu nehmen. Das haben sie ein paar Tage, nachdem wir beschlossen hatten, dass die Kinder jetzt bereit für Star Trek sind und schon nach Komplettboxen auf DVD gegoogelt haben. Ich freue mich schon, mit den Kindern voll und ganz in das Sci-Fi-Universum einzutauchen, das mir viel mehr liegt als die Kombination aus schrottigen Raumschiffen und langweiliger, ultrakomplizierter politischer Allianzen in Star Wars. Und stellen Sie sich mal vor: das wird in den Kinderhirnen alles perfekt sortiert und gespeichert. Und wenn ich mal nicht mehr genau in Erinnerung habe, zu welcher Sternzeit jetzt Worf zum ersten Mal gemerkt hat, dass er in Jadzia Dax verliebt ist, dann frage ich einfach die Kinder.

Und was machen wir bis Ende Jahr? Bis dahin werden die Kinder unsere Pokemon-Aktivitäten auf einen ganz neuen theoretischen Unterbau stellen. Little L. hat heute beim Suchen nach einer Nachfolgeserie für "Star Wars: The Clone Wars" raufsgefunden, dass es auf Netflix eine Pokemon-Serie gibt. 145 Folgen. Und zwei Filme.  Zieht Euch warm an, Team Gelb und Rot!

Dienstag, August 16, 2016

11

study_of_development pt.11

Mein lieber grosser Little Q.,
alles, alles Liebe zu Deinem 11. Geburtstag. Du hast es zwar nicht wahr gemacht, dass Du wirklich zu Deiner Geburtsuhrzeit aufstehen wolltest, wie Du mir gestern beim obligatorischen "Weisst Du eigentlich, wie das damals vor 11 Jahren genau war?) prophezeit hast, aber selten habe ich dich im letzten Jahr so begeistert um sechs aus dem Bett hüpfen sehen wie heute.
Und damit kommen wir auch schon zur Hauptveränderung dieses Jahr: du hast das Schlafen schätzen gelernt. Etwas, was ich die ersten ... ich weiss nicht, 7, 8 Jahre Deines Lebens nie gedacht hätte: du kannst jetzt ausschlafen. Abends würdest Du, wenn wir Dich liessen, vermutlich ewig wach bleiben, Hauptsache, Du hast ein Buch... aber morgens, da schaffst Du es manchmal am Wochenende schon, den Frühstücksbeginn zu verschnorcheln.
Du befindest Dich in diesem interessanten Zwischending zwischen Kind und cool (also: Du bist ein sehr cooles Kind :-))): auf der einen Seite gibt es für Dich kein besseres Zeitverbringding als Leg zu bauen und damit zu spielen, zum Schlafen muss immer noch Dein mittlerweile sehr lappriger kanadischer Affe mit (das war das grösste Drama bei der Anwanderung zum Pfadilager, dass der nicht in den kleinen Rucksack gepasst hat), auf der anderen Seite sieht man den Teenie der kommenden Jahre schon sehr deutlich in deinen Gesichtszügen und nicht nur manchmal bleibt mir ob der altklugen und coolen Sprüche aus Deinem Mund die Spucke weg.
Du bist nach wie vor (gestern war ein Ausrutscher!) ein Herz und eine Seele mit deinem kleinen Bruder, das ist wirklich ein wunderbares Geschenk.
Dazu kommt, dass Du seit dem Kindergarten (zum Teil noch länger) einen kleinen, aber feinen Freundeskreis hast, den nichts erschüttern oder trennen kann. Es tut gut, Dich so gut aufgehoben und geborgen zu wissen.
Ansonsten ist alles beim Alten: Du liest Amazon und die Gemeindebibliothek leer, Du schwatzt alle an die Wand, in der Schule sind deine hieroglyphenartige Handschrift und deine nicht immer vulkanische Gelassenheit, besonders wenn es um ob- oder subjektive Ungerechtigkeiten geht, die einzigen Punkte, die ein bisschen Hinschauen unsererseits erfordern.
Ich bin mal gespannt, ob Du irgendwann ein experimenteller Esser (oder wenigstens Gemüseesser) wirst, aber auch damit habe ich mittlerweile meinen Frieden gemacht :-).
Ach Du, mein riesengrosser Little Q., ich bin so froh und stolz, dass Du zu uns gehörst!
Deine Mami

(Zum Nachlesen: 10)