Sonntag, Dezember 01, 2013

Run, Forrest, run!

Gestern war es dann nach Wochen und Monaten harten Trainings so weit: in Basel wurde die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet und das heisst: Stadtlauf!

 
Aus Little Q.s Klasse hatten sich insgesamt 6 Kinder angemeldet, drei Jungs und drei Mädchen. Zusammen mit den anderen Kindern der Grundschule trafen wir uns gut eine Stunde vor dem Start auf dem (noch) recht überschaubaren Marktplatz. Ich weiss ja nicht genau, was ich erwartet hatte, vermutlich ein kleines beschauliches Laufevent, aber die Polizei- und Organisatorenpräsenz, die palettenweise aufgestapelten Trinkflaschen für die Finisher, all das liess Grösseres erwarten (Es hiess dann irgendwann offiziell: mehr als 9000 LäuferInnen, wenn ich das mal gewusst hätte, meine Massenphobie hätte uns gar nicht teilnehmen lassen).


Vor Ort wurden also erstmal die Startnummern verteilt (mit integrierten Zeitnahmechip, ich kannte das aus der Zeit, als ich die Laufkarriere meiner Schwestern noch am Rande verfolgte, als einfach gedruckte riesige Nummern, nix mit Notfalldaten und Chip), die personalisierten T-Shirts verteilt und die Kinder in die Startgruppen aufgeteilt.




 Wir wurden angehalten, einen definitiven, eineindeutigen Treffpunkt nach dem Ziel mit den Kindern abzumachen, was mir zu dem Zeitpunkt noch übertrieben schien, weil "Wir finden uns dann schon, oder?" Gsd. haben wir uns dann doch "vor der Telefonzelle" verabredet (incl. "Telefonzelle? Was ist denn das?" "Schau mal, da, Kind, da in dieser runden Säule, da hats ein Telefon drin." "Warum hat das ein Kabel dran? Wer verwendet denn das? Ist das für wenn man sein Handy vergessen hat?")
Der Hübsche hat sich also am Zieleinlauf positioniert, Little L. und ich begleiteten die Läufer zum Münsterplatz zum von der Suva organsierten Warm-up. Und ja, dort oben spätestens war mir klar, dass das nicht ein kleines beschauliches Event war, sondern ein Riesending. Es war so voll, alles voller Kinder, Eltern, Lehrer, mit Musik, Speaker, Sponsoren und es war kalt. Richtig kalt, nur Little Q. war heiss vor lauter Adrenalin.

Unser Plan, die Gruppe zum Start zu begleiten, und dann eine Abkürzung zum Ziel runterzurennen (Alte Stadtlaufhasen entschuldigen bitte meine Naivität, ich dachte wirklich, das wäre ein Superplan), wurde durch die schieren Menschenmassen (und die abgesperrten Schleichwege) unmöglich gemacht, also verabschiedeten wir Little Q. in seine Laufgruppe und räumten die Sponsorenstände leer.

Es war so voll, dass ich Little L. auf den Arme nehmen musste, damit er nicht zerquetscht wurde, dazu hatte ich noch meine Tasche mit Getränken, Essen und Little Q.s Überkleidern, juhuuu.
Mit Ratschen und Ballons ausgestattet, ergatterten wir dann einen recht guten Platz an der Startbahn

 und sahen erst die "Binggis"-Starts (schon lustig, da rennen die U6-Kinder in einem Affenzahn hinter einem Polizeimotorrad her....), dann sollte Little Q.s Startgruppe dran sein. Ich filmte den Ansturm der Massen und wollte mich mit Little L. auf den Weg zum Ziel machen. Der allerdings weigerte sich standhaft: "Mami, der Q. war da gar nicht dabei, der kommt bestimmt später!" Ich dachte erst noch: naja, 350 Kinder in einem Affenzahn vorbeigerast, bei aller Mutterliebe, ich würde nicht drauf wetten, dass ich ihn nicht übersehen habe, aber Tatsache: beim nächsten Start der eins höheren Altersklasse war die gesamte Gruppe dabei. Little Q. erzählte im Nachhinein, dass es schon beim Aufstellen ein Riesendurcheinander gegeben hätte und sie so statt bei den U10-Jungs bei den U12-Jungs gelandet waren. Der Start selber war dann noch chaotischer, weil es erst einen Frühstart gab, dann, als tatsächlich der Startschuss fiel, die Horde wie eine Stampede lostrampelte (O-Ton: "Weisst, Mami, ich dachte, da laufen wir schön in einer Reihe los, aber die sind alle gleichzeitig los, das war, wie wenn wir alle in einer grossen Schachtel gewesen wären, die ein Riese erstmal fest geschüttelt hat, und dann hat er alle Kinder ausgeleert, genau so war das.")
Dementsprechend wurde Little Q. erstmal umgeschubst und stürzte. Trotzdem hat er noch zu seinen Kollegen aufgeholt und mit der Kraft der Empörung fast eine persönliche Bestzeit gelaufen.  (der Link zum http://www.migros.ch/generation-m/de/gesundheit/finisher-clip/finisher-clip-2013/basler-stadtlauf-2013.html#fc_3014_280 kommt hoffenlich morgen)


 Er war total begeistert ("Das war viel cooler als unser Kilometer daheim!"), das Treffen an der Telefonzelle klappte auch und auch Little L. und ich waren dann eine halbe Stunde später oder so wieder unten am Marktplatz. Es kam auch eine ganze Reihe Nichtläufer aus der Klasse zum Anfeuern und ich muss sagen, so sehr ich immer noch kein Läufer bin, die Atmosphäre war wirklich wunderbar und ein ganz bisschen überlege ich, ob ich vllt. nächstes Jahr auch mitlaufe.
Ein dickes Dankeschön an die Organisatoren an Q.s Schule, das war wirklich ein tolles Erlebnis!

1 Kommentar:

dunski hat gesagt…

Gänse/Hühnerhautverursachend.Dieses Jahr war ich nicht dabei und bereue es sehr.Die Freie in dieser Atmosphäre runter zu laufen ist unvergleichlich. :-)
Btw diese Woche ist eine Freundin mit vergleichbarem beruflichen Hintergrund von mir in einer Basler Firma mit R ne Woche zu Besuch, wäre ja lustig...